- Paine
- Paine[peɪn], Payne, Thomas, amerikanischer Publizist und Politiker, * Thetford (County Norfolk, Großbritannien) 29. 1. 1737, ✝ New York 8. 6. 1809; ging mit B. Franklins Unterstützung 1774 nach Philadelphia. Seine wortgewaltigen Flugschriften, besonders »Common Sense« (10. 1. 1776 etwa 500 000 Exemplare; deutsch »Gesunder Menschenverstand; an die Einwohner Amerikas gerichtet«), verhalfen dem Gedanken der Unabhängigkeit in den Kolonien zum Durchbruch. In verschiedenen amtlichen Stellungen und publizistisch beteiligte er sich weiter am Kampf gegen England (»The crisis«, 16 Hefte, 1776-83), kehrte aber 1787 dorthin zurück, um seine Idee einer Eisenbrücke zu verwirklichen. Seine als Erwiderung auf E. Burkes »Reflections« zur Rechtfertigung der Französischen Revolution veröffentlichte Schrift »Rights of man« (1791-92, 2 Bände; deutsch »Die Rechte des Menschen«), in der er eine rationalistisch-naturrechtliche Staatslehre im Geiste J.-J. Rousseaus leidenschaftlich vortrug, wurde in England unterdrückt. Paine wurde französischer Staatsbürger und Abgeordneter für das Département Pas-de-Calais im Nationalkonvent. Als Girondist 1793 inhaftiert, 1794 wieder freigelassen, begann er seine deistische, gegen wörtliche Bibelauslegung gerichtete Abhandlung »The age of reason« (1794-95, 2 Bände; deutsch »Das Zeitalter der Vernunft«) und kehrte 1802 nach Amerika zurück, wo er verarmt und unbeachtet starb.Ausgabe: The complete writings, herausgegeben von P. S. Foner, 2 Bände (1945).E. Foner: Tom P. and revolutionary America (New York 1976);J. Fruchtman: T. P. Apostle of freedom (New York 1994).
Universal-Lexikon. 2012.